Vor kurzem wurde uns folgende Frage gestellt: „Ist der Quetschbeutel für die Mikrowelle geeignet?“ Die ehrliche Antwort lautet: „Ja und Nein!“ Zur Beantwortung dieser Frage, muss ein bisschen weiter ausgeholt werden. Warum das so ist erfährst du hier: von der Technik bis zum Ei!

Funktion einer Mikrowelle

In der Mikrowelle gibt es ein Teil (man nennt es Magnetron), das energiereiche Wellen erzeugt –> die sogenannten Mikrowellen. Diese Wellen breiten sich in der Mikrowelle aus und treffen auf das Essen. In dem Essen befindet sich Wasser, welches durch die Wellen in Schwingung gebracht wird. Aufgrund der Schwingungen wird das Wasser und somit auch das Essen warm.

Das Wasser in unserem Essen, wird durch die Mikrowelle erhitzt.

Mikrowellen taugliches Geschirr / Produkte

Welches Geschirr sich eignet und welches nicht, hängt mit der oben erklärten Funktionsweise der Mikrowelle zusammen.

Eine Mikrowelle unterscheidet natürlich nicht zwischen Lebensmitteln und Geschirr. Alles, was auch nur ein bisschen Feuchtigkeit enthält, heizt schnell auf. Das gilt für Porzellan mit kleinen Rissen, durch die Wasser eingedrungen ist, genauso wie für Keramik mit grobporigen Oberflächen. Stellt man solches Geschirr in die Mikrowelle, können sich größere Risse bilden oder Teile abplatzen. Besonders ältere Teller und Schüsseln mit den üblichen Gebrauchsspuren sind davon betroffen. Allerdings gibt es auch Keramiktöpfe mit einer speziellen Beschichtung, die ausdrücklich für die Mikrowelle geeignet sind. Zu erkennen sind sie an einem entsprechenden Aufdruck an der Unterseite.

Die Aussage, dass dein Geschirr Mikrowellen tauglich ist, bedeutet somit nur dass es zu keiner Erwärmung deines Geschirrs selber kommen kann. TIPP: Teste dein „leeres“ Kunststoffteller und stelle es in die Mikrowelle. Es darf sich nicht erwärmen, damit es als Mirkowellengeeignetes Geschirr gilt.

Mythos Metal in der Mikrowelle

Was eigentlich jeder weiß, ist die Tatsache das man Metall nicht in die Mikrowelle stellen darf. Was interessanterweise nicht richtig ist.

Generell darf auch Metall in die Mikrowelle. Aber da kommt es auf die Form an. Die hohe Sendeleistung der Mikrowellen sorgt je nach Lage im Garraum für sehr hohe Ströme. Eine dicke Gabel wird dabei nur heiß, der dünne Goldrand eines Tellers schmilzt. Bei ungünstiger Form und Nähe zur Garraumwand (aus Metall) kann es sogar zu Funkenüberschlägen kommen. Diese so genannten Influenzladungen können sich an den scharfen Kanten des Metalls mit knallenden und funkensprühenden Effekten entladen.

Dazu kommt noch der Effekt, dass Metall die Mikrowellenstrahlung nur teilweise absorbiert, ansonsten aber reflektiert. Ein Fertigessen in einer geschlossenen Aluschale wird daher nur schlecht warm, weil die Mikrowellen nur zu einem geringen Teil an das Essen gelangen.

Warum platzt ein Ei, wenn man es in der Mikrowelle erhitzt?

Zum normalen Eierkochen brauchst du die richtige Temperatur und Zeitdauer. Im Topf oder Eierkocher wird das Ei von außen nach innen mit heißem Wasser oder Wasserdampf erhitzt. In der Mikrowelle jedoch erfolgt dies gleichmäßig über das ganze Ei verteilt. Der entstehende Wasserdampf ist dann im Ei bzw. der Eierschale eingesperrt, bis die Druckentwicklung schließlich zu hoch wird, und das Ei platzt.

Ist die Mikrowelle schädlich?

Die Strahlung aus der Mikrowelle kann auch für den menschlichen Körper schädlich sein. Deshalb sind moderne Mikrowellen gut abgeschirmt, so dass die Strahlung nicht nach außen dringen kann.

Das Erwärmen von Speisen ist grundsätzlich komplett unbedenklich, aber die Zubereitung in der Mikrowelle kann Auswirkungen auf den Nährstoff Gehalt des Essens haben. Das Erhitzen zerstört vor allem hitzeempfindliche Vitamine. Die fettlöslichen Vitamine wie etwa Vitamin A, D, E und K brauchen das Erwärmen sowie Fett, um für den Körper verwertbar sein zu können. Hitzeempfindliche Vitamine wie Vitamin C oder B1 profitieren hingegen von einer kurzen und schonenden Zubereitung, da sie beim Kochen nach und nach ins Wasser übergehen. Wird die Flüssigkeit abgegossen, verschwinden sie im Abguss. Lediglich Vitamin C kann beim Garen kleinerer Portionen geschont werden.

Insbesonderes bei Baby- und Muttermilch sollte man Vorsicht walten lassen. Durch das Erwärmen in der Mikrowelle Antikörper, Enzyme, Proteine wie Eiweißstoffe oder Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren, die zuhauf in Milch enthalten sind, verloren gehen.

Das Wichtigste zum Schluss

Wie du erkennst, ist unsere Quetschbeutel dem Namen nach „Mikrowellen geeignet“. Warum wir aber oben soweit ausgeholt haben, von der Technik über das Ei, bis zu den Vitaminen? Wenn du unseren eingefrorenen Quetschbeutel in der Mikrowelle erwärmen willst, passiert das selbe wie beim Ei. Das Essen befindet sich in unserem „dichten“ Quetschie und der Wasserdampf hat keine Möglichkeit zu entweichen.

Ein weiterer Punkt ist die Tatsache, dass Kunststoffe keine hohe Temperaturbeständigkeit besitzen. Jeder weiß, dass man am Besten zum Erwärmen von Mahlzeiten in der Mikrowelle, immer wieder gut umrühren muss. Damit schafft man es, dass das Essen gleichmäßig warm wird. Wenn man aber einen verschlossenen Behälter hat, ist dies nicht möglich und es können an Stellen Temperaturen auftreten, die den Kunststoff beschädigen können. Silikon stellt hier eine Ausnahme dar, da Silikon bis über 200°C beständig ist. Darum könnt ihr unser Silikon Geschirr bedenkenlos verwenden.

Zum Schluss die Überlegung, dass du dir die Mühe gemacht hast, deinem Kind eine gesunden Snack zu zubereiten und nicht kurz vor dem Ziel durch die Mikrowelle wichtige Vitamine und Nährstoffe vernichten darfst.

Daher ist unser Mikrowellen tauglicher Quetschbeutel nicht für die Mikrowelle geeignet!

Darf dein Quetschbeutel in die Mikrowelle?